Von Lisa Fenger auf Donnerstag, 15. März 2018
Kategorie: Buchstabensuppe

Ist die Bezeichnung „Gästin“ korrekt und was hat sie mit den Brüdern Grimm zu tun?

Ist nun die Form Gästin, Engelin oder auch Geistin mal wieder so etwas Überspanntes aus der Welt der Spätemanzipation? Schließlich kommen inzwischen auch Drachinnen in die Schule, wenn in der Geschichte von Ingo Siegner „Der kleine Drache Kokosnuss" über die Abenteuer aus der Drachenwelt berichtet wird.
Die Bildung der weiblichen Form ist bei vielen Wörter einfach, solange man einfach nur ein -in anhängen kann. Aus Bewerber wird die Bewerberin, aus dem Verkäufer die Verkäuferin. Was aber tun mit Gast, Engel oder dem Geist?
Wer hätte es gedacht, dass schon die Gebrüder Grimm, die nicht nur Märchen, sondern vor allem auch Wörter sammelten, bereits von der Gästin, der Engelin oder der Geistin sprachen. Und dies untermauerten sie auch noch mit zahlreichen Textbeispielen. Auch die professionellen Sprachhüter bestätigen, dass diese Wortformen vollkommen korrekt sind. Dann kann ja an Pfingsten endlich mal die Heilige Geistin kommen.

 

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